Vor Kayas Geburt habe Klitschko schon gedacht, sein Leben sei perfekt. "Seitdem sie da ist", erklärte er, "ist es aber noch viel schöner, erfüllender." Vater zu sein sei "fantastisch." Der seit neun Jahren ungeschlagene Champion sei auch mit der neuen Verantwortung "nach wie vor heiß auf das Boxen. Bei Vitali habe ich es ja dreimal miterlebt, dass er trotz seiner Kinder seine Überzeugungen mit vollem Risiko verfolgt hat", erklärte Klitschko. "Er hat mir gesagt, dass er als Vater in seinen Kämpfen härter zugeschlagen habe als früher. Mal sehen, wie es gegen Jennings sein wird. Ich möchte aber nicht, dass meine Tochter mich boxen sieht." Dafür sei der Sport zu hart. "Ich möchte mir während eines Kampfes nicht Gedanken machen müssen, wie sehr Kaya mit mir leidet. Das würde mich unglücklich machen." Wahres Glück sei für ihn ohnehin etwas, das man sich für kein Geld der Welt kaufen, sondern nur erarbeiten könne. Etwas, das nur dem Tüchtigen und Mutigen widerfahre. Das Schöne sei, so Klitschko weiter, "je länger und schwieriger der Weg zum erfolgreichen Ziel ist, umso intensiver erlebt man echte Glücksgefühle", gewissermaßen, als eine "Explosion solcher Gefühle". Schade sei dabei nur, dass die Glückshormone nur für ganz kurze Zeit ausgeschüttet würden, "meistens nur für ein paar Sekunden. Das ist dann echter Balsam für die Seele." In solchen Momenten komme es auch vor, "dass ich mir selbst Komplimente mache und beispielsweise sage: `Wow, das hast du gut gemacht.`"
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