
Euromünze
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"Der schlechteste und teuerste Weg wäre es, den Forderungen aus Athen nachzugeben, um den Grexit um jeden Preis zu verhindern", so Schmidt. "Das können und dürfen die Mitgliedstaaten des Euro nicht zulassen." Der Euroraum könne dagegen anders als noch 2010 aus einem "Grexit" sogar gestärkt hervorgehen, glaubt Schmidt, Präsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen. Denn inzwischen habe der Euroraum mit der Bankenunion und dem Krisenmechanismus ESM die Gefahr von Dominoeffekten gebannt. Nur habe "das die griechische Regierung offenbar nicht verstanden". Athen werde das momentane Hin und Her in den Verhandlungen mit den Europartnern nicht mehr lange durchhalten. "Es gibt vielleicht noch wenige Möglichkeiten, etwas Geld zusammenzukratzen. In die Rentenkasse hat der Staat schon gegriffen, er könnte beispielsweise noch Gehälter einbehalten, aber lange geht das wohl nicht mehr gut", sagte er. Sobald der Staat zahlungsunfähig werde, "wären die griechischen Banken im selben Moment bankrott, es käme schlicht kein Geld mehr aus den Bankautomaten", warnt der Ökonom. Die Konsequenz wäre eine "humanitäre Katastrophe".
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