Vergangene Woche war die Verlagsgruppe Weltbild, die direkt oder indirekt den 27 katholischen Bistümern gehört, Pleite gegangen. Am Hauptsitz Augsburg allein sind 2.200 Arbeitsplätze bedroht. An der unternehmerischen Kompetenz der katholischen Kirche zweifelte Dött. "Unternehmer sind in der Kirche oft nicht willkommen", sagte die Vorsitzende des BKU. Sie habe erlebt, dass engagierte katholische Unternehmer ihren Sachverstand angeboten hätten, aber auf wenig Interesse stießen. "Die Kirche muss auf der Seite der Bedürftigen stehen. Aber der Sinn für das Ökonomische -, dass zuerst verdient werden muss, was man ausgibt - ist auch nötig. Dieser fehlt oft", kritisierte Dött in der "Zeit". Von den Bistümern fordert Dött nach dem Finanzskandal von Limburg deutlich mehr Transparenz. "Kirchliche Institutionen sollten hinsichtlich ihrer Finanzen genauso professionell agieren wie private Unternehmen", sagte Dött, die für die CDU im Bundestag sitzt. "Die Kirche braucht keine Schattenhaushalte." Stattdessen seien seriöse Jahresabschlüsse, eine Budgetplanung sowie eine Veröffentlichung der Bilanzen nötig. Es seien zudem unabhängige Aufsichtsgremien erforderlich, "deren Mitglieder nicht durch den Bischof allein berufen werden. Nur dann ist eine unabhängige Kontrolle möglich."
© dts Nachrichtenagentur