
Iranische Flagge
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In Iran breitet sich derzeit wirtschaftliches Chaos aus. Außen- und Binnenwert der Währung brechen ein, weil Irans Exportwirtschaft wegen der Sanktionen von Amerikanern und Europäern kaum noch Devisen ins Land holt. Offiziell liegt die Inflationsrate schon bei hohen 25 Prozent - pro Jahr. Tatsächlich ist sie Hanke zufolge sehr viel höher. Die Ökonom hat vor Jahren eine wissenschaftliche Methode entwickelt, die es ihm erlaubt, aus der Wechselkursentwicklung Rückschlüsse zu ziehen auf die wirkliche Preisentwicklung. Aktuell kommt er zu dem Schluss, dass die Inflationsrate in Iran schwindelerregende 69,6 Prozent erreicht hat - pro Monat. Ab einer monatlichen Inflationsrate von 50 Prozent sprechen Ökonomen von einer Hyperinflation. Die Regierung in Teheran könnte diesen nach Auffassung von Hanke inflationären Prozess stoppen - wenn sie denn wollte. "Die Hyperinflation in Bulgarien 1997 war noch schlimmer, dort lag die Inflationsrate bei bis zu 242 Prozent im Monat", sagt Hanke. Die Regierung in Sofia, von Hanke beraten, führte damals ein sogenanntes Currency Board ein, bei dem die lokale Währung zu 100 Prozent durch eine Reservewährung, in diesem Fall die Deutsche Mark, gedeckt wird. "Auf diese Weise wurde der Lew über Nacht zu einem Klon der D-Mark, und die Inflationsrate war binnen Monatsfrist wieder im einstelligen Bereich." Der Haken im Fall Irans ist nur die sanktionsbedingt akute Devisenknappheit. Die Umstellung auf ein Currency Board oder eine andere Form von Währungsschnitt wäre nur um den Preis einer drastisch fallenden Wirtschaftsleistung zu haben.
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