
ICE im Berliner Hauptbahnhof
© Deutsche Bahn / Max Lautenschläger , über dts Nachrichtenagentur
Nicht allein Schnee und Eis seien schuld am "Bahnchaos". Vielmehr hätten Staat und Markt "gleichzeitig" versagt, mit dem "niederschmetternden" Ergebnis, dass der Schienenverkehr bestenfalls stagniere. Besondere Bedeutung misst Krawinkel dem Regionalverkehr zu. Die Regionen sollten das Eigentum an den regionalen Schienennetzen erhalten und auch über die nötige finanzielle Ausstattung verfügen, fordert Krawinkel in dem Beitrag. Im Güterverkehr müsse freier Zugang zum europäischen Netz den Wettbewerb im Güterverkehr intensivieren. Anstelle "gegenseitiger Diskriminierung" böte sich laut Krawinkel auf EU-Ebene "ein Zusammenschluss der großen Staatsbahnen zu einer Güterverkehrsbahn" an, um die Warenströme zu beschleunigen und damit ihre Marktanteile zu erhöhen. Mittelfristig hält der Verkehrsexperte "eine (Teil-)Privatisierung" für "denkbar". Bei Hochgeschwindigkeitszügen sei der "Marktzutritt" mit "hohen Barrieren" bewährt, deshalb plädiere er hier für freiwillige Kooperation anstelle von Konkurrenz. Langfristig, so Krawinkel, könne ein Liniennetz installiert werden mit dem Ziel, "europäische Metropolen bis zu einer Entfernung von etwa tausend Kilometern innerhalb von vier Stunden zu erreichen".
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