Den politischen Alltag in den USA beschreibt die politisch stark engagierte Sängerin als lähmend: "Jetzt verbringt er (Obama) 24 Stunden am Tag damit, sich mit der Blockade-Haltung der Republikaner herumzuschlagen." Obama höre nun auf seine Berater, statt auf Friedensnobelpreisträger, genau wie die Präsidenten vor ihm. "Für diejenigen, die wie ich am Anfang total begeistert von ihm waren, ist er in gewisser Hinsicht eine Enttäuschung", sagte Joan Baez. Von der Occupy-Bewegung hingegen ist die Ikone des Protestsongs beeindruckt. "Nach 40 Jahren sind junge Menschen wieder bereit, mit ihrem Engagement Risiken einzugehen. Sie protestieren, singen, lächeln Polizisten ins Gesicht". Und sie ließen sich für ihre Überzeugungen verhaften. Allein das sei ein großer Sieg, sagte Baez. Baez tourt von Ende Mai an durch Deutschland.
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