Ausfälle von knapp 90 Millionen Euro führt er auf Umstrukturierungen zurück. So haben Firmen etwa die Teile ihres Unternehmens, die Bußgelder hätten zahlen müssen, durch Eingliederung in den Konzern aus dem Handelsregister gestrichen. Auch in laufenden Verfahren gebe es "Verdachtsmomente, dass Umstrukturierungen gezielt zur Vermeidung von Bußgeldern vorgenommen werden", heißt es. Dabei gehe es um Ausfälle von mehreren hundert Millionen Euro. Die Grünen drängen zum Handeln: "Die Umgehung von Kartellbußen durch Umstrukturierungen muss ausgeschlossen werden", sagte die Grünen-Wirtschaftsexpertin Kerstin Andreae dem Focus. "Wenn etwa ein früher selbständiges Unternehmen in ein anderes eingegliedert wird, aber dort quasi identisch weiterwirtschaftet, dann muss auch die Verantwortung für die Zahlung der Geldbuße auf die neue Einheit übergehen", forderte sie.
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