
Straßenszene in Syrien
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Insgesamt fünf oder sechs der Granaten, die für chemische Kampfstoffe vorgesehen sind, seien unbefüllt von Panzern und Flugzeugen abgeschossen worden, auf einem Gelände namens "Diraiham" in der Wüste nahe dem Ort Chanasir. Iranische Offiziere, mutmaßlich der Revolutionswächter, sollen eigens zu diesem Anlass per Hubschrauber eingeflogen worden sein. Die Anlage bei Safira gilt als das größte Versuchszentrum für Chemiewaffen in Syrien. Weitläufig in einen Hügelzug gebaut, firmiert sie offiziell unter dem Namen "Wissenschaftliches Forschungszentrum". Iranische und nordkoreanische Experten sollen in dem abgeriegelten Komplex tätig sein, in dem nach Angaben westlicher Geheimdienste Sarin, Tabun und Senfgas hergestellt und an Tieren erprobt werden. In den vergangenen Monaten wurden die Wachmannschaften erneut um mehr als 100 Elitesoldaten der 4. Panzerdivision verstärkt. Ebenso seien Generatoren und große Vorräte an Diesel geliefert worden, um im Falle eines Angriffs der Rebellen auf jeden Fall die Stromversorgung zur Kühlung aufrechterhalten zu können. Die Aufständischen allerdings haben nicht die Absicht, das Versuchszentrum zu erobern. "Wir hoffen, dass amerikanische Truppen die Anlage sichern", so ein zur Freien Syrischen Armee übergelaufener Offizier aus einem der nahe gelegenen Dörfer. "Wir wollen weder, dass das Regime die Waffen einsetzen kann, noch, dass sie nach dem Sturz in die Hände von Radikalen fallen." Syrien zählt nach Angaben von Experten zu den Staaten mit den weltweit größten Beständen an einsatzbereiten Giftgasen.
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