
Schild einer deutschen Botschaft im Ausland
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Er verstoße "gegen die Ideale und die Ethik des Islams" und widerspreche "auch den internationalen Vereinbarungen und Gepflogenheiten der diplomatischen Vertretung überall in der Welt". In einem Schreiben an Guido Westerwelle sagte dessen Amtskollege Ali Karti außerdem zu, dass der Sudan sich an der Beseitigung der Schäden am Botschaftsgebäude finanziell beteiligen wird. Den Erklärungen vorausgegangen war ein Brief Westerwelles an Karti, den der Afrikabeauftragte des Auswärtigen Amts, Egon Kochanke, am vorigen Donnerstag in Khartum persönlich übergeben hatte. In dem Schreiben hatte Westerwelle nach Informationen der "Welt am Sonntag" "eindringlich" darum gebeten, die Sicherheit des Botschaftsgeländes und des diplomatischen Personals künftig sicherzustellen und sich öffentlich "von der Gewaltanwendung gegen Auslandsvertretungen" zu distanzieren. Außerdem hatte der Minister auf den "erheblichen Sachschaden und die materiellen Verluste, auch am privaten Eigentum der Botschaftsbediensteten" hingewiesen. Am Rande der UN-Vollversammlung in New York will Westerwelle seinen Kollegen Karti kommende Woche auch noch persönlich treffen. Am 14. September hatte ein Mob die deutsche Vertretung in Khartum gestürmt und teilweise in Brand gesetzt. Das sudanesische Außenministerium hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel im Vorfeld der Ausschreitungen vorgeworfen, anti-islamische Demonstrationen in Deutschland nicht zu verhindern. Nun gehen die Diplomaten in Khartum davon aus, dass der Angriff "keine Auswirkungen auf die bilateralen Beziehungen hat". Man schätze das deutsch-sudanesische Verhältnis "äußerst positiv" ein und begrüße die "weiterhin gewährte politische und humanitäre Unterstützung" insbesondere für die Krisenregion Darfur.
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