
Senioren mit Rollstuhl
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In Berlin lag dieser Anteil 2015 bei 23,5 Prozent, in Frankfurt am Main waren es 23,8 Prozent und beim Spitzenreiter Hamburg 25,6 Prozent. Im bundesweiten Schnitt nehmen 12,2 Prozent derer, die gepflegt werde, die Leistung in Anspruch. Eine Erklärung für den großen Bedarf ist laut Susanna Kochskämper vom IW die soziale Struktur der Städte. "In den Städten gibt es sehr viel mehr alleinstehende Menschen auch im hohen Alter, die keinen familiären Anschluss mehr haben. Dann braucht man, wenn man pflegebedürftig wird, sofort professionelle Hilfe, die teuer ist", sagte sie. Auf dem Land und in kleineren Gemeinden, wo familiäre und nachbarschaftliche Bindungen oft enger seien, bekämen Menschen eher aus dem privaten Umfeld Unterstützung und könnten so länger auf professionelle Pflege verzichten. Der Staat springt mit der Hilfe zur Pflege dann ein, wenn andere Optionen erschöpft sind: Erst wenn das eigene Vermögen aufgebraucht ist, auch Kinder und Partner nicht für die Kosten aufkommen können und die Leistungen der gesetzlichen und privaten Pflegeversicherung nicht ausreichen. 2016 lagen die Ausgaben für die Leistung bei rund 3,8 Milliarden Euro.
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