Auch Bürgermeister-Kandidaten sollten sich solch einer Überprüfung unterziehen. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der grünen Bundestagsfraktion, Undine Kurth, erklärte dem Blatt: "Es ist nicht genug mit der Stasi-Überprüfung. So lange es Bedarf an Informationen gibt, geht die Methode, Schwamm drüber` nicht." Fraglich sei allerdings, inwieweit heute gewonnene Informationen über frühere Stasi-Tätigkeit bei Neueinstellungen tatsächlich noch relevant seien. Die Fraktion wolle sich an diesem Dienstag über ihr weiteres Vorgehen verständigen. Der FDP-Bundestagsabgeordnete und zuständige Berichterstatter im Ausschuss für Kultur und Medien, Reiner Deutschmann, hatte am Freitag in der "Mitteldeutschen Zeitung" angekündigt, die Novelle des Stasi-Unterlagen-Gesetzes werde am Mittwoch das Kabinett passieren und danach vom Bundestag beraten. Dabei lege man Wert auf die Zustimmung von SPD und Grünen. Der Entwurf sieht neben einer Veränderung des Stichtages vor, künftig auch Mitarbeiter von Unternehmen, die überwiegend in Staatshand sind, auf Stasi-Mitarbeit zu überprüfen.
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