Die SPD-Generalsekretärin hatte zuvor das Kanzleramt attackiert und personelle Konsequenzen nahegelegt. Die SPD hatte den Druck auf das Kanzleramt in der BND-Affäre zuletzt erhöht: Der Chef der Sozialdemokraten, Sigmar Gabriel, sagte am Montag, er habe Merkel zwei Mal gefragt, ob es Hinweise auf Wirtschaftsspionage gegen deutsche Unternehmen gebe. Beide Male habe die Kanzlerin dies verneint. Er habe keinen Anlass, daran zu zweifeln, erklärte Gabriel, fügte jedoch hinzu, dass es "eine schwere Belastung des Vertrauens der Wirtschaft in staatliches Handeln" wäre, sollte es tatsächlich einen Beitrag des BND zur Wirtschaftsspionage gegeben haben. "Was wir jetzt erleben, ist eine Affäre, ein Geheimdienstskandal, der geeignet ist, eine sehr schwere Erschütterung auszulösen", so Gabriel. Berichten zufolge soll der BND auf Veranlassung des US-Geheimdienstes NSA Tausende IP-Adressen, E-Mailadressen und Telefonnummern ausspioniert haben. Diese sollten dem NSA-Untersuchungsausschuss und dem Parlamentarischen Kontrollgremium zugänglich gemacht werden, forderte der SPD-Chef.
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