Der Ratsvorsitzende wandte sich gegen einen Rückfall in nationalen Egoismus und das Primat einer ökonomischen Kosten-Nutzen-Bewertung. Europa habe angesichts sehr eloquenter Gegner zu wenige beredte Befürworter: "`Beredte Loyalität` ist eine angemessene Form kirchlichen `Einmischens` und `Mitmischens` in politischen Prozessen", unterstrich der Präses. "Beredte Loyalität" dürfe sich aber auch in der Kritik an einzelnen Vorhaben ausdrücken. Dabei sei es auch legitim, über Entscheidungsstrukturen zu streiten: "Wo ist die Rolle der kleineren Einheiten - der Bürger, der Kommunen und Regionen - in den Entscheidungsabläufen?" fragte der Ratsvorsitzende. Die EU müsse weiter gegen ihr Demokratiedefizit arbeiten: "Die Menschen befürchten, von wichtigen Entscheidungen abgekoppelt zu werden." Die Stärkung des Europäischen Parlaments und nationaler Parlamente bei wichtigen Weichenstellungen sei daher der richtige Weg.
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