
Tabletten
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Dabei seien Traurigkeit, Schlafstörungen und der Verlust von Appetit völlig normale Anzeichen bei Trauer. Doch das Handbuch erlaube es, bei diesen Anzeichen schon nach zwei Wochen eine schwere depressive Störung zu diagnostizieren. "Diese Entscheidung trotzt jeglichem Verstand und verletzt die Würde von menschlichen Beziehungen", so Frances. Er forderte mehr Sorgfalt im Umgang mit psychischen Leiden: "Eine Diagnose ist wie eine Ehe - sie begleitet eine Person ein Leben lang, und sie kann einen verfolgen." Kritisch sieht der Psychiater auch den Einfluss der Arzneimittelhersteller: "Die Pharmaindustrie hat die Idee vorangetrieben, alltägliche Probleme seien psychische Krankheiten und die Folge eines chemischen Ungleichgewichts", so der emeritierte Professor der Duke University.
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