
Postbotin
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"Unser Angebot bedeutet eine dicke Einsparung für die Post", sagte Kocsis weiter. Nach sechs Verhandlungsrunden gibt es keinen neuen Termin. Stattdessen ruft die Gewerkschaft die 140.000 Tarifangestellten nach und nach zu einem unbefristeten Streik auf. Nach Angaben von Verdi sind derzeit rund 17.500 Beschäftigte im Ausstand. Am Verhandlungstisch hatte Kocsis der Personalchefin der Post, Melanie Kreis, gegenüber gesessen. "Der Umgang mit Frau Kreis ist höflich und verbindlich. Wir haben aber eine völlig unterschiedliche Meinung darüber, wie es mit der Post weitergehen soll", sagte Kocsis. Ausgelöst hatte den Streit die Gründung von 49 Zustellfirmen namens DHL Delivery durch den Postkonzern, in denen Mitarbeiter zu schlechteren Konditionen arbeiten als im Haustarifvertrag der Post. "Es wird doch nicht beim Outsourcing der Paketzustellung bleiben", sagte Kocsis. Die Gewerkschaft habe in den Verhandlungen einen anderen Eindruck gewonnen. "Als nächstes werden Teile der Verbundzustellung und der Briefzustellung an der Reihe sein", sagte Kocsis. Die Gewerkschaftsfunktionärin wird im Herbst bei den Wahlen zum Bundesvorstand von Verdi antreten. Zu ihren Ambitionen auf den Vorstandsvorsitz sagte Kocsis: "Ich unterstütze Frank Bsirske bei seiner Kandidatur und bestärke ihn darin, für vier weitere Jahre an der Spitze von Verdi zu bleiben." Über eine mögliche eigene Kandidatur in der Zukunft mache sie sich heute keine Gedanken.
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