Insgesamt liegt der Anteil der Professorinnen bei 16,6 Prozent. "Wenn die Gleichstellung der Frauen in der bisherigen Geschwindigkeit weiter läuft, dann dauert es noch 50 Jahre, um zu einem ausgewogenen Verhältnis zu kommen", sagte NRW-Wissenschaftsministerin Svenja Schulze (SPD) im Gespräch mit dem Kölner Stadt-Anzeiger (Freitagsausgabe). Das sei "deutlich zu lang" und "eine Verschwendung von Chancen und Talenten, die wir uns nicht leisten können." Hannelore Kraft habe als eine der ersten Entscheidungen im Kabinett mit durchgesetzt, dass es in den Gremien, die die Regierung selber besetzt, eine Frauenquote von mindestens 40 Prozent geben muss. Schulze hält es allerdings nicht für sinnvoll, eine solche Quote auch an den Hochschulen einzuführen: "Man muss da sehr genau in die einzelnen Fachbereiche schauen. Schließlich kann man schlecht eine Quote einführen und dann den jungen Frauen befehlen, Physik zu studieren. Wir müssen es schaffen, die Frauen für solche Studiengänge zu gewinnen - da kommen wir mit einer Quote nicht weiter." Es könne durchaus sein, so Schulze, dass durch den Fachkräftemangel ein "gewisser Druck" entstehe, das Potenzial der Frauen zu nutzen. Grundsätzlich sei es an den Hochschulen genauso wie in der restlichen Gesellschaft: "Da gibt es gläserne Decken, gegen die die Frauen stoßen".
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