"Es wurde nichts ausgespart." Graumann nannte den Austausch "sehr offen, fair, ehrlich und direkt". Man sei freundlich miteinander umgegangen, aber man habe Probleme auch nicht mit Freundlichkeit zugekleistert, sagte er dem Tagesspiegel. "Unsere Gäste haben sich viel Kritisches angehört." Man sei zum Beispiel sehr besorgt über den Antisemitismus unter muslimischen Jugendlichen. "Wir hoffen, dass auch die muslimischen Verbände mehr dagegen tun; das wurde uns versichert." Das Treffen vom Sonntag solle nach dem Willen beider Seiten "keine Eintagsfliege" bleiben, sondern zu einer ständigen Einrichtung werden, sagte Mazyek. Man habe für eine der nächsten Vollversammlungen des Zentralrats der Muslime zum Gegenbesuch eingeladen. Graumann sagte, er wünsche sich einen Dialog auf Dauer, zu dem man auch andere muslimische Verbände einladen werden sollen. Er selbst habe dies in der ersten Sitzung des Direktoriums nach seiner Wahl angeregt, den Wunsch nach engeren Kontakten gebe es aber bei vielen in der Führung des Zentralrats der Juden. Die Gespräche am Sonntag, so Graumann, seien "ein guter Beginn" gewesen.
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