
Philipp Mißfelder
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Das Terrornetzwerk "Islamischer Staat" versuche, das politische Chaos infolge des Bürgerkriegs auszunutzen, "um seinen Einflussbereich auszuweiten", warnte der Unions-Außenexperte. "Zudem droht der Konflikt nicht nur den Nahen Osten, sondern auch die Gegend um das Horn von Afrika weiter zu destabilisieren. Bereits jetzt zeichnet sich eine neue Flüchtlingswelle in Richtung Somalia ab." Die von Milizen beherrschten Landesteile im Jemen dürften nicht zu Rekrutierungs- und Rückzugsgebieten für Extremisten werden, mahnte Mißfelder. "Die internationale Gemeinschaft sollte sich deshalb für die baldige Wiederaufnahme von Verhandlungen einzusetzen. Wichtigstes Ziel sollte eine schnelle Waffenstillstandsvereinbarung sein, in deren Folge eine stabile Friedensvereinbarung verhandelt werden kann." Zudem müsse Saudi-Arabien weiter unterstützt werden, damit der Konflikt nicht noch weiter eskaliert, meinte Mißfelder. "Das Land hat großen Einfluss in der Region und eine gewichtige Stimme in der Arabischen Liga sowie im Golf-Kooperationsrat. In dieser so stark von Krisen geplagten Region ist Saudi-Arabien auch für Deutschland ein wichtiger Partner."
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