
Justicia
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Etwa die Hälfte aller Befragten gab an, intensiv die Berichterstattung über "ihre" Verfahren zu verfolgen. Mehr als jeder zweite Staatsanwalt dachte beim Plädoyer schon an das öffentliche Echo. Angesichts von Kritik aus den Medien haben sich die meisten Richter oder Staatsanwälte schon geärgert (55 Prozent). Eine Folge: Jeder dritte Staatsanwalt führt mittlerweile regelmäßig Pressegespräche. Auch Richterinnen und Richter bauen Beziehungen zu Journalisten auf (24 Prozent) oder bitten Justizpressestellen um Strategien gegen Verteidiger-"Kampagnen". Für die Verfahren hat die mediale Aufmerksamkeit Folgen: Zeugen oder Angeklagte stünden als Laien durchaus unter dem Einfluss der Berichterstattung, so sieht es die Mehrheit der Richter und Staatsanwälte. Sich selbst trauen die Justizprofis zwar deutlich mehr Unabhängigkeit zu. Dass das Medienecho überhaupt keinen Einfluss auf die Höhe der Strafe habe, meinen jedoch nur 71 Prozent.
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