Führende Abgeordnete von Union und FDP warnen Kanzlerin und Finanzminister, die Beschlüsse der Koalitionsfraktionen auf die leichte Schulter zu nehmen. "Wir haben klargemacht, dass wir Aufkaufprogramme jeder Art für Staatsanleihen ablehnen, da gibt es keinen Interpretationsspielraum", sagt Michael Meister, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag. Bundestag und Bundesrat würden bei der Umsetzung der Beschlüsse noch gebraucht. "Da tut die Bundesregierung gut daran, unsere Erwartungen nicht allzu sehr zu enttäuschen." Auch Michael Fuchs, ein weiterer Fraktionsvize der Union, wendet sich gegen entsprechende Programme. Griechenland dürfe nicht zum Vorbild dafür werden, wie sich EU-Mitglieder "billig eines Teils ihrer Schulden entledigen können". FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms ist ebenfalls "strikt dagegen, dass wir dem Rettungsschirm gestatten, Schuldenländern Kredite zum Rückkauf von Staatsanleihen zu gewähren". Es sei fraglich, ob ein solches Vorgehen mit dem Grundgesetz vereinbar sei. "Was hier vorgeschlagen wird, ist nichts anderes als eine Transferunion durch die Hintertür", meint Solms.
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