
Akropolis in Athen
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"Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir in den nächsten Tagen eine umfassende Lösung erreichen werden", sagte sie. Nachdem es aus Athen vor zehn Tagen positive Signale gegeben habe, "waren wir in der vergangenen Woche dann wieder ernüchtert". Es sei noch "ein weites Feld zu beackern". Angesichts des drohenden griechischen Staatsbankrotts schloss die IWF-Chefin die Auszahlung weiterer Kredite des Fonds ohne den Abschluss einer sauberen Reformvereinbarung aus. "Wir haben Regeln, wir haben Prinzipien. Es darf keine halbgare Programmüberprüfung geben", sagte Lagarde der Zeitung. Diese Überprüfung gehe "nicht im Hauruck-Verfahren". Damit ist eine reguläre Auszahlung der noch vorhandenen Kredite bis zum Ende des Hilfsprogramms der Euro-Staaten bis Ende Juni praktisch ausgeschlossen. Denn diese setzt eine Vereinbarung aller drei Institutionen mit Athen voraus: Erst danach könnten die zuständigen Gremien der Gläubiger die noch vorhandenen Kredite von insgesamt 7,2 Milliarden Euro freigeben. Lagarde machte deutlich, dass sie die Verantwortung für den Verbleib Griechenlands in der Währungsunion nicht beim IWF sieht. Wenn die Europäer eine in den kommenden Wochen drohende Staatspleite vermeiden wollten, müssten sie selbst Vorkehrungen treffen. Wenn die Voraussetzungen erfüllt seien, könnten die Euro-Staaten und die EZB den Griechen "ein wenig Luft zum Atmen geben". Lagarde verwies speziell auf das Ela-Hilfsprogramm der EZB.
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