Trotzdem lehnen 21 von 30 Unternehmen gesetzliche Vorgaben ab. Nur die Allianz äußerte sich vorsichtig zustimmend zu einer gesetzlichen Frauenquote. "Die männerdominierten Teile der Gesellschaft wollen keine Frauen in ihren Reihen. Sie wollen in ihren Komfortzonen unter sich bleiben", kritisierte Mönig-Raane. Damit würden gut qualifizierte und ambitionierte Frauen ausgebremst. "Es gibt die gläserne Decke, die Frauen trotz hervorragender Qualifikation am Aufstieg hindert." Auch der Vizechef der IG Metall, Detlef Wetzel, zeigte sich unzufrieden mit der derzeitigen Position von Frauen in den Unternehmen. "Wir brauchen mehr Druck für eine Personalpolitik, die Frauen gezielt fördert und ihren Anteil an Führungspositionen systematisch erhöht", sagte er der Rundschau. Die Gewerkschaft will in Zukunft mit gutem Beispiel bei der Frauenförderung in Aufsichtsräten vorangehen. "Der Vorstand der IG Metall hat aktuell eine 30-Prozent-Quote für Aufsichtsratsmandate beschlossen, die von hauptamtlichen Gewerkschaftssekretären und Gewerkschaftssekretärinnen besetzt werden", sagte Wetzel. Bei betrieblichen Arbeitnehmervertretern in Kontrollgremien soll sich die Frauenquote am Anteil der weiblichen Beschäftigten in einem Betrieb orientieren. Diese Soll-Vorgabe wird für die Unternehmen, in denen die IG Metall vertreten ist, von den übernächsten Aufsichtsratswahlen an verpflichtend.
© dts Nachrichtenagentur