
Akropolis
© über dts Nachrichtenagentur
Carstensen geht davon aus, dass der Regierung in Athen im Herbst konkrete Hilfsangebote gemacht werden. "Um es nicht wie einen Forderungsverzicht aussehen zu lassen, wird nach der Bundestagswahl erneut über Maßnahmen nachgedacht werden, die den Barwert verringern, ohne den Nominalwert zu ändern", sagte er. Dies könne beispielsweise durch einen weitgehenden Verzicht auf Zinszahlungen bei Verlängerung der Laufzeiten geschehen. Ob das genüge, um den angestrebte Schuldenpfad zu erreichen, bleibe allerdings abzuwarten. Mit Blick auf mögliche Belastungen für Deutschland fügte Carstensen hinzu: "Da sich der allergrößte Teil der griechischen Staatsschulden in öffentlicher Hand befindet, wird jede Schuldenerleichterung wohl ausschließlich die Steuerzahler der Partnerländer treffen." Die IWF hatte zuvor in einem Bericht die Prognose abgegeben, dass Griechenland wohl mehr Geld und Schuldenerleichterungen von seinen europäischen Partnern benötigen werde, um die Ziele des Rettungsplans zu erreichen. Entscheidend sei, ob die Investoren überzeugt werden könnten, dass auf Basis des geltenden Sanierungskonzepts die Staatsschulden von derzeit gut 160 Prozent der Wirtschaftsleistung dauerhaft tragbar für das Land seien. Sollte es zu viele Fragezeichen geben, müssten die Euro-Länder mit weiteren Hilfen reagieren, um den Abbau schneller als geplant voranzubringen, teilte der IWF mit.
© dts Nachrichtenagentur