
Wohlhabende Senioren
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Laut Fuest erlebt das internationale Handelssystem zurzeit "die schwerste Krise seit Jahrzehnten". Daran sei die EU nicht ganz unschuldig. Der getrennte Besuch des französischen Präsidenten Emmanuel Macron und von Bundeskanzlerin Angela Merkel bei US-Präsident direkt nacheinander sei "unglücklich" gewesen, so Fuest. "Die EU sollte stärker mit einer Stimme sprechen." Sollten die USA die EU mit Strafzöllen auf Stahl- und Aluminium-Exporte belegen, sollte die EU "maßvoll, aber entschlossen reagieren". Demnach sollte die EU bei der Welthandelsorganisation WTO gegen die Zölle vorgehen und begrenzt mit Strafzöllen antworten, etwa auf Motorräder und Jeans. "Gleichzeitig aber sollte man den USA anbieten, über den beiderseitigen Abbau von Zöllen zu verhandeln", so Fuest. Einem "TTIP light" räumt der Ökonom zwar wenig Chancen ein, aber "einen Versuch wäre es trotzdem Wert, weil ein solches Abkommen für beide Seiten sehr nützlich wäre". Ein solch abgespecktes transatlantisches Freihandelsabkommen sollte eine vollständige Abschaffung aller Zölle für den bilateralen Handel vorsehen und außerdem nichttarifäre Handelshemmnisse reduzieren. "Die umstrittenen Investitionsschutzregeln könnte man außen vor lassen", so Fuest.
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