
Hans-Werner Sinn
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Das ganze Land hänge am Tropf und komme davon nicht los, wenn der Euro gesetzliches Zahlungsmittel bleibe, erklärte Sinn. Der Ifo-Präsident lehnte die vorlegten Vorschläge Athens als unzureichend ab: "Die Vorschläge basieren im Wesentlichen auf Steuererhöhungen statt Ausgabenkürzungen. Steuerhöhungen sind bloße Versprechungen, von denen man leider weiß, dass sie in Griechenland nicht umgesetzt werden. Was nützen Steuern, die gar nicht gezahlt werden?" Sinn unterstützte zugleich den Vorschlag von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble, einen Grexit auf Zeit durchzuführen: "Minister Schäuble hat genau das Richtige empfohlen. Griechenland hat sich per Kredit einen Lebensstandard genehmigt, der weit über seiner Wirtschaftsleistung liegt." Nur eine Währungsabwertung kann Kürzungen bei Löhnen und Renten gleichmäßig und sozialverträglich bewerkstelligen und erreichen, dass Griechenland ohne das Geld anderer Länder auskomme.
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