
Barbara Hendricks
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Bis zur Mitte des Jahrhunderts müsse Deutschland seinen "Strom praktisch vollständig aus erneuerbaren Energien beziehen". Allerdings dürfe es bei diesem "unvermeidlichen Strukturwandel" keine sozialen Verwerfungen geben. Neue Braunkohletagebaue in der Lausitz hält die Ministerin für unwahrscheinlich: "Ich glaube nicht, dass es zu einem neuen Aufschluss von Braunkohlegruben in der Lausitz kommen wird. Mein Eindruck ist, dass selbst der Betreiber Vattenfall kein großes Interesse mehr an der Braunkohleförderung hat." In den vergangenen Monaten hatte sich Wirtschaftsminister und SPD-Parteichef Sigmar Gabriel für weitere Kohlegruben in der strukturschwachen Region an der polnischen Grenze eingesetzt. Hendricks bezweifelt aber, dass sich neue Betreiber finden. "Jeder Investor weiß, dass das Umfeld für Braunkohle vor dem Hintergrund der G-7-Beschlüsse mittel- bis kurzfristig nicht mehr so sicher ist." Die Zwischenlager für Atommüll müssen nach Hendricks` Einschätzung womöglich länger eingesetzt werden als geplant. "Es kann sein, dass Zwischenlagerungsgenehmigungen verlängert werden müssen", sagte die Ministerin im "Zeit"-Interview in Anbetracht der Probleme bei der Endlagersuche für den Atommüll. Zurzeit sind Zwischenlager nur für 40 Jahre genehmigt. Hendricks betont zugleich: "Das heißt allerdings nicht, dass die Zwischenlager zu heimlichen Endlagern werden."
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