Große Länder wie Nordrhein-Westfalen zu "retten", käme die Bund-Länder-Gemeinschaft zu teuer und könnte schnell zu einer Schieflage der gesamten Gemeinschaft führen. Konrad: "Das hat in der Vergangenheit bei großen Ländern in der Tendenz zu einem etwas verantwortungsvolleren Umgang mit Staatsschulden geführt." Bund und Länder hätten, so der Finanzwissenschaftler, über die vergangenen 40 Jahre deutlich zu viele Schulden gemacht. Einfach "weiter so" gehe nicht, so Konrad. "Irgendwann käme der Staatsbankrott. Größer als diese Bedrohung ist aber die Europäische Schuldenkrise. Eine Übernahme von Garantien und Lasten für einen Großteil der Eurozone oder eine Vergemeinschaftung der Staatsschulden in Europa könnte die Glaubwürdigkeit Deutschlands als guter Schuldner sehr schnell erschüttern. Dann wäre die gesamte Eurozone in einer ähnlichen Lage wie Griechenland im Mai 2010." Konrad hat im Münchner Beck-Verlag vor kurzem sein Buch "Schulden ohne Sühne" vorgelegt, worin er die Folgen der übermäßigen Verschuldung der öffentlichen Haushalte für die Bürger darlegt.
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