
Bundesagentur für Arbeit
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64 Prozent erhalten demnach länger als zwei Jahre Hartz IV. Die Zahlen beziehen sich auf Erhebungen von Ende 2014. Besonders betroffen sind die ostdeutschen Bundesländer, in denen die Quote mit Ausnahme Thüringens durchweg über 50 Prozent liegt. Den höchsten Wert verzeichnet Sachsen-Anhalt mit 54,5 Prozent, gefolgt von Berlin und Brandenburg mit 53,4 Prozent. Aber auch in westdeutschen Städten mit hoher Arbeitslosigkeit, wie etwa im Ruhrgebiet, fällt die Verweildauer ähnlich lang aus wie in Ostdeutschland. In Bayern und Baden-Württemberg ist dagegen nur etwa jeder Dritte schon länger als vier Jahre von Hartz IV finanziell abhängig. Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager (CDU), forderte, mehr für den Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit zu tun. Die hohe Zahl von langfristigen Hartz-IV-Beziehern weise auf grundlegende Probleme für arbeitsmarktferne Menschen hin. Und das in einer Zeit, in der die wirtschaftliche Situation und die Lage am Arbeitsmarkt überdurchschnittlich gut seien. "Diese Menschen haben ganz offenkundig dennoch keine Chance auf Beschäftigung", sagte Sager der "Welt am Sontag". Deshalb seien Kreativität und innovative Strategien gefragt - am besten unter Einbeziehung von Arbeitgebern, Jobcentern und Politik.
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