
EU-Fahne
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So sei bisher kein Staat in Nordafrika bereit, solche Zentren auf seinem Staatgebiet zu dulden, obwohl die EU schon lange in den Hauptstädten dieser Länder dafür werbe. Falls die Migranten aus solchen Zentren nicht schnell in die Ziel- oder Herkunftsländer gebracht werden könnten, wären die Einrichtungen rasch überlastet. "Dann würde das Projekt ein menschenrechtlicher Albtraum", sagte Knaus, der als Vordenker des EU-Türkei-Abkommens zur Migration gilt. Für den Leiter des Konstanzer Forschungszentrums für Asylrecht, Daniel Thym, ist es hingegen ein "Fortschritt, dass die EU-Regierungschefs im Gipfelbeschluss ihre Bereitschaft signalisiert haben, Schutzsuchende auf dem afrikanischen Kontinent zu prüfen". Thym, der auch Mitglied im Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Migration (SVR) ist, sagte der "Welt": "Ich halte das für mehr als nur Rhetorik, weil die Mechanismen für solche Zentren bereits in Pilotprojekten in Libyen angelegt sind."
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