Schneider hat in den vergangenen Tagen die deutschen Soldaten in Afghanistan besucht. Außerhalb des Bundeswehr-Feldlagers Masar-i-Sharif besichtigte er außerdem zivile Aufbauprojekte. Schneider sagte, er habe weiterhin Zweifel am Afghanistan-Einsatz: "Wir können nicht eindeutig sagen, ob dieser Krieg legitim ist oder nicht." Legitimität könne aber hergestellt werden, "indem wir helfen, die Zivilgesellschaft aufzubauen, damit sich die Bundeswehr verantwortlich, aber auch bald aus Afghanistan zurückziehen kann". Er distanzierte sich damit vorsichtig von seiner Vorgängerin im Ratsvorsitz, Margot Käßmann. Sie hatte vor einem Jahr mit dem Satz "Nichts ist gut in Afghanistan" heftige Kritik ausgelöst. Käßmann hatte auch gesagt, was in Afghanistan geschehe, sei "in keiner Weise zu rechtfertigen". Schneider kündigte außerdem an, er werde sich für eine Überarbeitung der EKD-Friedensdenkschrift von 2007 starkmachen, "weil sich die Kriegführung in Afghanistan geändert hat".
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