Schneider besucht derzeit deutsche Soldaten und zivile Aufbauprojekte in Afghanistan. Nach seinen Gesprächen mit Soldaten auf vorgeschobenen Posten, die oft in Kampfhandlungen verwickelt sind, zeigte sich der Präses bedrückt. "Das war sehr bedrückend für mich, weil es klarmacht: Im Krieg kommt man an schuldhaften Situationen nicht vorbei." Schneiders Vorgängerin Margot Käßmann hatte in ihrer Predigt am Neujahrstag 2010 gesagt: "Nichts ist gut in Afghanistan". Schneider begrüßte die Äußerung und verwies darauf, dass nach der damit ausgelösten Debatte die "finanziellen Mittel für den zivilen Aufbau in Afghanistan inzwischen verdoppelt worden sind". Er sagte jedoch auch, er sei überrascht gewesen, wie viel Positives es in Afghanistan doch gebe, wie zum Beispiel ein Frauenhaus in Masar-i-Scharif, das Opfern häuslicher Gewalt helfe.
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