Ein solche Ausweitung des Verbot lehnt die EKD ab. "Wer Beleidigungen religiöser Gefühle generell unter Strafe stellen will, verschiebt das Thema von der notwendigen Toleranz-Debatte hin zu einer Verbotsdiskussion", sagte Gundlach. Die Christen hätten "Jahrhunderte benötigt um zu lernen, dass die eigene Empörung über solche Provokationen gemäßigt werden muss und keinesfalls zu Gewalt führen darf. Solch ein Lernprozess muss auch anderen Religionen zugemutet werden." Diese Zumutung "einer notwendigen Reifung zur Gelassenheit sollte nicht durch strafrechtliche Verbote erschwert werden", fügte Gundlach hinzu. Überdies ziehe ein Verbot "die Religionen in politische Auseinandersetzungen hinein, in denen die Religion beschädigt wird".
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