
Cannabis
© über dts Nachrichtenagentur
"Die in der Schweiz angebotenen Produkte enthalten angeblich unter einem Prozent der berauschenden Substanz THC, sodass sie dort nicht unter die Drogengesetzgebung fallen", sagte Mortler. In Deutschland liege diese Grenze deutlich niedriger. Mortler warnte in diesem Zusammenhang davor, Cannabis "als bloßes Lifestyleprodukt zu bagatellisieren". Sie verwies auf Studien, wonach fast zehn Prozent aller Konsumenten süchtig werden. Eine Legalisierung, wie von einer starken Lobby gefordert, wäre das "falsche Signal". Für Mortler ist es die zweite Amtszeit als Drogenbeauftragte. In dieser Wahlperiode wolle sie die Medikamentensucht zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit machen: "Die Menschen halten es für selbstverständlich, dass es für jede Befindlichkeit ein Medikament gibt und sie schon beim kleinsten Schmerz eine Pille schlucken können." Mortler appellierte an Ärzte, verantwortungsvoll mit der Verschreibung von Psychopharmaka umzugehen. An jeden Einzelnen richtete sie den Appell, auch mit nicht verschreibungspflichtigen Schlaf- oder Schmerzmitteln zurückhaltend zu sein. "Solche Tabletten dürfen nicht wie Zuckerstückchen geschluckt werden", sagte Mortler.
© dts Nachrichtenagentur