
Medikamente
© Grünenthal, Text: dts Nachrichtenagentur
Grünenthal hatte in der Vergangenheit mehrfach sein Bedauern über die Auswirkungen des Arzneimittels ausgedrückt, sich allerdings nie offiziell entschuldigt. Nach langen Auseinandersetzungen hatten der Konzern und der Bund im Jahr 1971 eine Stiftung eingerichtet und mit 200 Millionen Mark ausgestattet. Bei dem Medikament Contergan handelt es sich um ein Schlafmittel, das 1957 auf den Markt gebracht wurde. Da es als sehr wirksam gegen Schwangerschaftsübelkeit galt, wurde das rezeptfreie Mittel von vielen werdenden Müttern eingenommen. Im Mutterleib kam es jedoch zu schweren Missbildungen der Kinder, vor allem an Armen und Beinen. Weltweit waren etwa 10.000 Kinder betroffen. Als 1961 der Zusammenhang zwischen der Einnahme von Contergan und den Missbildungen aufgedeckt wurde, nahm Grünenthal das Medikament vom Markt.
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