
Charité
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Aber ich erwarte als Vorstandsvorsitzender, dass solche gravierenden Probleme mir in ihrer gesamten Tragweite geschildert werden." Warum die Klinik erst so spät den Missbrauchsfall anzeigte, erklärte Einhäuptl damit, dass es auch eine "Fürsorgepflicht? für Mitarbeiter gebe: - Wenn Sie einen Pfleger aus einem pädiatrischen Bereich anzeigen, dann wird er diesen Makel nie wieder loswerden. So wird eine weitere Familie zerstört, zu Unrecht, wenn sich ein Verdacht nicht bestätigt." Dass Kollegen des beschuldigten Pflegers diesen trotz etlicher Verdachtsmomente nicht als Täter wahrhaben wollten, erklärt er damit, dass sie "über Jahre mit ihm zusammengearbeitet" hätten: "Er war mal Personalrat. Für diese Menschen ist das unfassbar", sagte Einhäuptl. Als Konsequenz aus den Vorfällen werde nun "ein neues Kommunikationskonzept" entwickelt. Außerdem werde "künftig von Mitarbeitern in sensiblen Bereichen ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis? verlangt. "Aber in diesem speziellen Fall hätte es uns nichts genutzt, denn der Mann ist vor 40 Jahren an der Charité eingestellt worden", sagte Einhäuptl. Zum Vorwurf die Charité sei in den vergangenen Jahren kaputt gespart worden, sagte ihr Chef: "Es ist richtig: Wenn eine Station unterbesetzt ist, steigt die Infektionsrate." Es müsse über die Finanzierung von Krankenhäusern diskutiert werden. "Wir sind am Ende unserer personellen Sparmaßnahmen."
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