Kiesewetter warnte daher eindringlich davor, militärisch zu reagieren. "Waffenlieferungen des Westens ohne Rückhalt in der gesamten EU würden zu einer Spaltung in der gemeinsamen Haltung der EU in Sanktionsfragen führen und damit mittelbar Putin in die Hände arbeiten", sagte er. Denn das strategische Interesse des Kreml-Chefs sei die Schwächung des westlichen Zusammenhalts. Kiesewetter zeigte sich zugleich offen für eine weitere Verschärfung der Sanktionen, um ein für Putin "schwierigeres innenpolitisches Klima" in Russland zu schaffen. "Er braucht Einhalt und Widerspruch aus der eigenen Bevölkerung, sollte er kein Interesse daran haben, sämtliche Minsker Beschlüsse durchzusetzen", sagte der CDU-Politiker. Kiesewetter lobte in diesem Zusammenhang US-Präsident Barack Obama und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) für ihren bisher gemäßigten Umgang mit der Ukraine-Krise. "Zwischen Merkel und Obama könnte eine neue transatlantische Einigkeit gegen die Falken im Lager Putins aber auch in der US-Administration entstehen", sagte der CDU-Politiker. "Hier haben wir gemeinsame deutsche und US-amerikanische Interessen der Vernunft und des Maßhaltens in der Krise."
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