Follett will den Begriff des Holocausts ausdrücklich nicht auf die Judenvernichtung beschränkt wissen. "Was ist der Holocaust anderes als der Massenmord an unschuldigen Menschen?", so der 63-Jährige, der mit historischen Romanen wie "Die Säulen der Erde" weltbekannt wurde. Bei seinen Recherchen zu "Winter der Welt" habe er festgestellt, dass das Stalin-Regime in der Sowjetunion "ähnlich brutal und grausam war wie Hitlers". Follett weiter: "Das hat mich zu einem noch leidenschaftlicheren Antikommunisten gemacht, als ich es ohnehin schon war." In seinem Buch habe er bewusst auf die Schilderung von Deportationen oder Szenen aus den Vernichtungslagern verzichtet. Dies seien "Standard-Geschichten", die den Lesern "allzu vertraut und bekannt" seien. So sehr, dass er fürchte, sie hätten etwas von ihrer schockierenden Gewalt verloren. "Wenn ich vom Holocaust schreibe, dann möchte ich, dass meine Leser Tränen in den Augen haben", sagte Follett.
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