Rahman wird vorgeworfen, Kopf eines Anschlags gewesen zu sein, bei dem Karfreitag 2010 drei deutsche Soldaten ums Leben kamen. Um mit einem Auslieferungsersuchen Erfolg zu haben, müsste ihm die deutsche Seite das allerdings nachweisen. Und hier sehen Afghanistan-Experten erhebliche Schwierigkeiten. "Wenn wir damit scheitern, könnte das Rahman am Ende sogar nutzen", sagte der verteidigungspolitische Sprecher der SPD Rainer Arnold der "Bild". Besser sei deshalb, Druck auf die afghanischen Behörden auszuüben, damit Rahman vor Ort der Prozess gemacht werde. "Kabul kann nicht Geld und Hilfe erwarten, und dann einen Verbrecher laufen lassen. Unsere Unterstützung ist nicht bedingungslos", sagte Arnold der "Bild". Rahman war vor eineinhalb Wochen bei einem gemeinsamen Einsatz deutscher und afghanischer Spezialkräfte festgesetzt worden. Er galt als Schattengouverneur der Taliban in Kunduz.
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