
Bundeswehrsoldat in Afghanistan
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Eine Sprecherin des Verteidigungsministeriums sagte: "Die Sensibilität für das Thema hat zugenommen. Und die Stigmatisierung der Betroffenen hat abgenommen. Das ist aus unserer Sicht der Grund für die Zunahme." Die verteidigungspolitische Sprecherin der Linksfraktion, Christine Buchholz, kommentierte die Entwicklung in der "Berliner Zeitung" mit den Worten: "Krieg macht krank." Der beste Schutz sei es, die Bundeswehr nicht mehr in Kriegseinsätze zu schicken. Auch die sicherheitspolitische Sprecherin der grünen Bundestagsfraktion, Agnieszka Brugger, hält den Anstieg für besorgniserregend. "PTBS und andere psychische Erkrankungen zeigen, welche langfristigen Konsequenzen Bundeswehreinsätze für den Einzelnen eben auch haben können", erklärte sie. Selbst wenn sich inzwischen bei den gesetzlichen Grundlagen viel verbessert habe, gebe es doch noch einige Baustellen, um die man sich dringend kümmern müsse. Dazu gehöre die Beschleunigung der Verfahren zur Anerkennung einer Wehrdienstbeschädigung, die immer noch viel zu lange dauerten, weil Personal fehle. "Das ist für die Betroffenen eine schlimme Hängepartie." Auch diejenigen, die aus der Bundeswehr ausgeschieden seien, müssten in den Blick genommen und betreut werden, betonte Brugger. Der SPD-Verteidigungsexperte Rainer Arnold zeigte sich überzeugt, dass das Problem "uns noch einige Jahre beschäftigen" werde und zwar als Konsequenz des Afghanistan-Krieges. Er beklagte einen Mangel an bundeswehreigenen Psychologen. Zusätzliches Personal sei indes schwer zu finden, da auf dem Gebiet auch im Zivilleben ein Mangel bestehe.
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