
Hochspannungsleitung
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Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) hatte in dieser Woche die Vereinbarung zum Bau neuer Trassen grundsätzlich in Frage gestellt und damit Proteste ausgelöst. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) warf seinem bayerischen Kollegen Verantwortungslosigkeit vor. Als Konsequenz weiterer Verzögerungen beim Netzausbau drohen laut Amprion steigende Energiekosten in ganz Süddeutschland. "Es könnte sein, dass die Europäische Kommission Deutschland zu verschiedenen Preiszonen drängt, wenn es dauerhaft Engpässe südlich der Mainlinie gibt. Darüber wird auf europäischer Ebene diskutiert", sagte Brick. Mögliche Folge wären "höhere Strompreise in Bayern, Baden-Württemberg, Teilen von Hessen und Rheinland-Pfalz". Der Konzern selbst kündigt unterdessen Korrekturen an und räumt Fehler ein. "Wir haben zu selten den direkten Dialog mit den Bürgern und Gemeinden gesucht. Viele hatten das Gefühl, dass über sie hinweg entschieden wird. Wir werden in Zukunft den unmittelbaren Kontakt suchen", so Brick. Der Konzern wolle "einen Neustart in den Beziehungen zu Politik und Bürgern". Dazu zählt auch die Neuplanung der vielleicht umstrittensten Stromautobahn. "Die alte Trasse der Südost-Passage ist vom Tisch", sagte Brick. Die mehrere Hundert Kilometer lange Leitung soll Sachsen-Anhalt mit Bayern verbinden und wird laut Amprion auf neuer Route realisiert. "Wenn wir eine gesetzliche Grundlage haben, fangen wir hier von vorne an", kündigte Brick an.
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